Quelle: http://www.cicero.de/salon/wie-das-internet-den-menschen-enteignet-die-ewige-gegenwart-im-netz/49509
Autor: Jürgen Kaube
Datum: 02.06.2012
"Google und Konsorten verkörpern die tollste Geschäftsidee aller Zeiten: Jeder Nutzer wird – ob er will oder nicht – zum Datenpaket der Konsumwirtschaft. Ein Essay zum elektronischen Kulturbruch
Die Aussichten klingen beeindruckend. Marissa Mayer, Vizepräsidentin bei Google, hat gerade dem Menschen des 21. Jahrhunderts mitgeteilt, demnächst von der Maschine gedacht zu werden. Aufgrund seines bisherigen Verhaltens werde sein zukünftiges von Computern vorhergesagt.
Vor kurzem noch kam sich die Hirnforschung besonders schlau durch den Nachweis vor, dass im Gehirn schon abläuft, was erst Sekunden später dem Bewusstsein erscheint. Damit, hieß es, sei die Vorstellung widerlegt, dass der Mensch einen freien Willen habe. Darüber dürfte Marissa Mayer nur lächeln, denn Google hat seinerseits vor, die Hirne zu belehren, was sie wollen. Welche Personen kennenzulernen für jemanden sinnvoll sein könnte. Wo in fremden Städten die Restaurants liegen, die einem Google-Nutzer gefallen müssten. Was ihre Bedürfnisse sind, was in ihrem Kühlschrank fehlt und dass ein Laden dafür gerade in der Nähe liegt. Man kann gar nicht so schnell denken, wie einem etwas vorgeschlagen wird."
Seite 2: Wie unser Kaufverhalten manipuliert wird…
Seite3: Warum Schulen und Universitäten als Orte überflüssig geworden sind…
Seite 4: Mc Luhan, Enzensberger und die Mediale Entwicklung…
Seite 5: Die paradoxen Versprechen der digitalen Kommunikation…
Seite 6: Das Ende des Geheimnisses …
Seite7: Digitaler Exhibitionismus und die Sehnsucht nach dem „Microruhm“…
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